"Sparkasse zeigt Herz für die Familienzentren"
Wilhelmshaven - Die vier Familienzentren (FZ) können sich jetzt über wichtige finanzielle Unterstützung für ihre Projektarbeit freuen. Die Sparkasse Wilhelmshaven hat insgesamt 40.000 Euro - 10.000 Euro für jede Einrichtung - gespendet.
"Wenn es um die soziale Betreuung in den Stadtzentren geht, kommt man an den Familienzentren nicht vorbei", macht Sparkassen-Vorstand Holger Sothmann deutlich.
Ausschlaggebend war ein Besuch des stellvertretenden Vorstandsmitglieds Bernd Watermann im Familienzentrum West. "Ich war beeindruckt von den Angeboten, die mir da vorgestellt wurden. Also sind wir mit den Trägern und Familienzentren ins Gesprächgegangen", erzählt Watermann. Er tritt nun in den Ruhestand ein und gibt seine Aufgabe als Direktor des Vorstandsstabs an Christian
Schwarte ab.
Die Familienzentren freuen sich über die Unterstützung seitens der Sparkasse Wilhelmshaven. Beim Gespräch rund um die Übergabe dabei waren (von links) Holger Sothmann (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Wilhelmshaven), Nelly Kevlishvili (SOS-Kinderdorf Wilhelmshaven-Friesland), Neele Zimmermann (SOS), Claudia Lehnort (Ev. Familien-Bildungsstätte), Christian Schwarte (Sparkasse), Nicole Stappenbeck (GPS), Lena Lachmund (FZ Ost), Klaus Puschmann (GPS-Geschäftsführer), Imke Diefenbach-Janßen (FZ West), Alexander Witton (Caritas) und Bernd Watermann (Sparkasse) teil.@ Björn Lübbe
Spende dient der Projektarbeit
Bei den Familienzentren herrscht große Dankbarkeit über die Gelder. Klaus Puschmann, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit, welche Träger der Familienzentren Nord und Ost ist, betonte die Rolle der Häuser nicht nur als Treffpunkt, sondern auch als Sozialraum und niedrigschwelligen Zugang zu Angeboten: "Lachen und Weinen liegen nah beieinander, Schicksale werden eng begleitet." Doch bei aller Wertschätzung stehe angesichts der Finanznot der Stadt immer wieder die Diskussion über die Finanzierung der Einrichtungen im Raum. Die Stadt schaue genau hin.
"Diese Spende darf nicht dazu führen, dass die Stadt die Finanzierung der Familienzentren zurückdreht. Es werden mit den Geldern nur Dinge ermöglicht, die nicht zur originären Aufgabe der Einrichtungen gehören", macht Puschmann deutlich. Die Stadt müsse die finanzielle und personelle Versorgung auskömmlich gewährleisten und stehe in der Pflicht, Menschen den Zugang zum Sozialsystem zu ermöglichen. "Unseren Häusern wurden Projektmittel in Höhe von 15.000 Euro gestrichen. Das waren massive Einschnitte",sagt Claudia Lehnort, Leiterin der Ev. Familien-Bildungsstätte, die gemeinsam mit der Caritas Träger des Familienzentrums West ist.
Finanzierung nicht auskömmlich
Aufgaben und Projekte mussten auf den Prüfstand gestellt, pädagogisches Personal für einzelne Vorhaben konnte nicht finanziert werden. "Und die Bedarfe werden mehr". Die Leiterin des Familienzentrums West, Claudia Lehnort, ergänzt: "Durch die Spende ist es möglich, Projekte übers ganze Jahr zu gestalten. Die Kosten haben sich verdoppelt, doch die Gelder der Stadt sind gleich geblieben." Der ursprüngliche Gedanke, jedes Zentrum mit zwei Vollzeitstellen zu betreiben, sei mit den aktuellen Zuweisungen nicht möglich, berichten die Einrichtungsleitungen. Ehrenamtliche Kräfte sind für die Arbeit der sozialen Häuser unerlässlich."Aber auch diese Leute brauchen eine fachliche Einweisung. Bei der Hausaufgabenbetreuung bringen die Kinder auch ihre persönlichen Päckchen mit. Und damit muss man umgehen können", sagt Nelly Kevlishvili. "Alle sind mit vollem Herzen dabei und stellen oft ihre
eigene seelische Gesundheit hinten an, um den Bedarfen der Stadt zu begegnen", fügt Alexander Witton, Geschäftsführer der Caritas Wilhelmshaven, hinzu.
Niedrigschwelliger
Weg zu Beratung Zu den vielen Angeboten, die mit der Spende der Sparkasse unterstützt werden, zählen Hausaufgabenbetreuung, Vorschulkurse für Kinder ohne Kita-Platz, Bewegungs- und Turnangebote, Elterntreffpunkte, Eltern-Kind-Kurse, Beratungsangebote für Familien, werdende Eltern oder junge Mütter, aber auch Schwimmund Erste-Hilfe-Kurse, Leseförderung oder das Leihgroßeltern- Programm.
Allesamt bilden diese Projekte einen niedrigschwelligen Zugang zum Beratungsangebot und zu den Vermittlungsmöglichkeiten der Familienzentren, bauen Berührungsängste und Schamgefühle der Betroffenen ab. "Die Spendenbeträge sind auch aus unserer Sicht deshalb eine Zukunftsinvestition, denn von der Arbeit profitiert die ganze Stadt", sagt Holger Sothmann.