Gäste lassen Familienzentrum West hochleben
Wilhelmshaven - Kunterbunt, vielfältig, multi-kulturell und reichlich Kinderlachen. So geht es zu, wenn das Familienzentrum West im Wiesenhof feiert. Am Freitagnachmittag hatte das Team der Einrichtung auch allen Grund dazu, eine große Party steigen zu lassen: Das Familienzentrum besteht seit zehn Jahren.
Tortenanschnitt zum zehnjährigen Bestehen (von links): Alexander Witton (Caritas), Claudia Lehnort (EFB) und das pädagogische Team vom Familienzentrum West mit Imke Diefenbach-Janßen, Gabi Willich und Petra Busemann - und dazwischen OB Carsten Feist.
@: Björn Lübbe
Großer Empfag mit 80 geladenen Gästen
Logisch, dass Familien und Kinder auch zu diesem Anlass im Vordergrund stehen. Der Spielewagen der Evangelischen Jugend und ein Fahrzeug der Feuerwehr sind vorgefahren. Tanzlehrer Gunnar von Oehsen heizt mit seinem Mitmachprogramm ein und der Teddykrankenwagen des Deutschen Roten Kreuzes verarztet so manches Stofftier. Oberbürgermeister Carsten Feist kommt zur Eröffnung, schneidet die große Geburtstagstorte an. Das Familienzentrum West sei aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken, sagt er in der Eröffnungsrede.
Imke Diefenbach-Janßen vom Pädagogen-Team des Familienzentrums zieht später positive Bilanz: "So viele Besucher, so viel Lauf - wir sind richtig begeistert." Schon mittags gab es einen großen Empfang mit 80 geladenen Gästen und vielen Rednern, die dem ganzen Team samt den Ehrenamtlichen für ihr Engagement dankten. Vor allem aber hoben sie die Bedeutung der Einrichtung der insgesamt vier Familienzentren in der Stadt hervor. Für den Ersten Stadtrat und Sozialdezernenten Armin Schönfelder ist das Familienzentrum West von unschätzbarem Wert. Offen auf Familien zugehen, niederschwellig Hilfen anbieten - das mache den Erfolg des Hauses aus.
Um die Bedeutung zu verdeutlichen, überreichte Schönfelder Auszüge aus Franz Kafkas "Brief an den Vater", in dem der Schriftsteller viele seiner Lebensschwierigkeiten den schwierigen Familienverhältnissen zuschreibt und die unausgesprochenen Konflikte schriftlich verarbeitet. Ein Familienzentrum, davon ist Schönfelder überzeugt, hätte dem Vater im Umgang mit dem Sohn helfen können, damit es zu diesem zerrütteten Verhältnis erst gar nicht kommt. Jugendamtsleiter Jörg Ratzmann, der als damaliger
Koordinator für die Schulsozialarbeit zu den "Geburtshelfern" des Hauses zählt, kann das nur unterstreichen.
Ehrenamtliche saßen am VIP-Tisch
Heute freut er sich über den anhaltenden Erfolg der insgesamt vier Einrichtungen und macht keinen Hehl daraus, dass sie auch in Zukunft dringend benötigt werden. Gedacht ist diese Aussage gewiss auch als Botschaft an die Politik mit Blick auf bevorstehende Diskussionen zum kommenden Haushalt und möglichen Sparmaßnahmen. Dem konnten sich Alexander Witton vom Caritasverband - Dekanat
Wilhelmshaven und Claudia Lehnort, Leiterin der Ev. Familien-Bildungsstätte, als Geschäftsführer der beiden Träger nur anschließen. Sie dankten ebenfalls dem ganzen Team - nicht zuletzt den vielen Ehrenamtlichen, die beim gesamten Jubiläumsfest an ihrem eigenen VIP-Tisch Platz nehmen durften, um sich einmal selbst feiern zu lassen. Und die Kinder? Die toben ausgiebig, spielen und haben Spaß. Entsprechend ist die Geräuschkulisse. Für das Team des Familienzentrums ist es gewiss Musik in den Ohren.